Die Heldentaten des „Professors“: Herausforderer und Botschafter von Eddy Merckx
Der Brite Chris Boardman gilt als einer der größten Zeitfahrer aller Zeiten. Während seiner Karriere pflegte er eine besondere Beziehung zu Eddy Merckx. Zwischen 1995 und 1998 war er gleichzeitig Herausforderer des Kannibalen und Botschafter unseres Namensgebers. Höchste Zeit für eine würdige Hommage!
Obwohl Merseyside im Sport vor allem für sein berühmtes Fußballderby bekannt ist, stammt aus der Region auch Radsporttalent. Der junge Chris bestritt seine ersten Radrennen im Alter von 13 Jahren, und drei Jahre später war er bereits Landesmeister. Besonders im Kampf gegen die Uhr zeigte sich sein außergewöhnliches Talent, was deutlich wurde, als er den britischen 25-Meilen-Rekord brach. Nach fünf britischen Titeln in Folge über diese Distanz und vier aufeinanderfolgenden Siegen bei den Hill Climb Championships war der Weg in die Profiliga frei.
1993 schloss sich Boardman dem französischen Team Gan an. Sein erster Profisieg hätte symbolträchtiger kaum sein können: der GP Eddy Merckx. Ein Jahr später fuhr er nach einem Prologsieg bei der Tour bereits im Gelben Trikot. Später im Jahr holte er außerdem den Weltmeistertitel im Zeitfahren im italienischen Catania. 1995 wechselte das Team auf Eddy-Merckx-Räder, auf denen Gan vier Saisons lang große Erfolge feiern sollte.
Obwohl Merseyside im Sport vor allem für sein berühmtes Fußballderby bekannt ist, stammt aus der Region auch Radsporttalent. Der junge Chris bestritt seine ersten Radrennen im Alter von 13 Jahren, und drei Jahre später war er bereits Landesmeister. Besonders im Kampf gegen die Uhr zeigte sich sein außergewöhnliches Talent, was deutlich wurde, als er den britischen 25-Meilen-Rekord brach. Nach fünf britischen Titeln in Folge über diese Distanz und vier aufeinanderfolgenden Siegen bei den Hill Climb Championships war der Weg in die Profiliga frei.
1993 schloss sich Boardman dem französischen Team Gan an. Sein erster Profisieg hätte symbolträchtiger kaum sein können: der GP Eddy Merckx. Ein Jahr später fuhr er nach einem Prologsieg bei der Tour bereits im Gelben Trikot. Später im Jahr holte er außerdem den Weltmeistertitel im Zeitfahren im italienischen Catania. 1995 wechselte das Team auf Eddy-Merckx-Räder, auf denen Gan vier Saisons lang große Erfolge feiern sollte.
Flying Scotsman gegen The Professor
Sowohl 1997 als auch 1998 gewann Boardman den Prolog der Tour de France. Bis heute gelten diese Etappen als die schnellsten in der Geschichte der Grande Boucle. Sein zweiter Erfolg war jedoch nur von kurzer Dauer: Schon in der 2. Etappe stürzte er im Gelben Trikot und musste aufgeben. Triumph und Tragödie lagen für den Briten bei der Tour stets eng beieinander, die er oft aufgrund von Pech verlassen musste. In der Merckx-Ära feierte er dennoch zahlreiche Siege: Etappen in der Dauphiné, der Katalonien-Rundfahrt, der Romandie-Rundfahrt und Paris–Nizza, eine Bronzemedaille bei den Spielen in Atlanta sowie den Gesamtsieg beim Critérium International. Gleichzeitig verfiel er zunehmend einer anderen mythischen Herausforderung: dem Stundenweltrekord.
In den 1990er-Jahren lieferten sich Graeme Obree und Chris Boardman ein Duell um den Titel des schnellsten Mannes der Welt auf zwei Rädern. Der Kampf zwischen dem Flying Scotsman und dem Professor (ein Spitzname, den Boardman seiner akribischen Detailverliebtheit zu verdanken hat) wurde zu einem besonderen Kapitel der Radsportgeschichte, nicht zuletzt wegen der ungewöhnlichen Räder, die beide einsetzten. Obree fuhr selbstgebaute Maschinen, die Spitznamen wie „Waschmaschinenrad“ erhielten, und verwendete extreme Positionen wie „Superman“ oder die Gebetsheuschrecken-Haltung. Als sich auch Miguel Indurain und Tony Rominger in den Kampf einschalteten, schien Boardman mit seinen 56,375 km im Velodrom von Manchester 1996 das Duell für sich entschieden zu haben. Ein besonderer Zuschauer an jenem Tag: Eddy Merckx selbst, der sah, wie Boardman auf einem Rad, das seinen Namen trug, zum dritten Mal den Stundenweltrekord brach.
In den 1990er-Jahren lieferten sich Graeme Obree und Chris Boardman ein Duell um den Titel des schnellsten Mannes der Welt auf zwei Rädern. Der Kampf zwischen dem Flying Scotsman und dem Professor (ein Spitzname, den Boardman seiner akribischen Detailverliebtheit zu verdanken hat) wurde zu einem besonderen Kapitel der Radsportgeschichte, nicht zuletzt wegen der ungewöhnlichen Räder, die beide einsetzten. Obree fuhr selbstgebaute Maschinen, die Spitznamen wie „Waschmaschinenrad“ erhielten, und verwendete extreme Positionen wie „Superman“ oder die Gebetsheuschrecken-Haltung. Als sich auch Miguel Indurain und Tony Rominger in den Kampf einschalteten, schien Boardman mit seinen 56,375 km im Velodrom von Manchester 1996 das Duell für sich entschieden zu haben. Ein besonderer Zuschauer an jenem Tag: Eddy Merckx selbst, der sah, wie Boardman auf einem Rad, das seinen Namen trug, zum dritten Mal den Stundenweltrekord brach.
Ein Abschied in Würde
Am Ende seiner Karriere erklärte der Weltradsportverband UCI alle Stundenweltrekorde auf Spezialrädern für ungültig – ein Schlag gegen Boardmans Lebenswerk. Doch Boardman akzeptierte dies nicht und kehrte auf einer Replik des Eddy-Merckx-Rades nach Manchester zurück. Eine Stunde lang kämpfte er gegen die Marke des Großmeisters und übertraf sie schließlich um kaum zehn Meter. Ein Abschied in Frieden.
Sein Rekord sollte dennoch fallen. Ondrej Sosenka war der erste, der ihn überbot. Als die UCI 2014 erneut Zeitfahrräder zuließ (diesmal regelkonform), mischten sich wieder große Fahrer ein. Jens Voigt war der erste, der Sosenkas Marke verbesserte, gefolgt von Rohan Dennis, Bradley Wiggins und dem aktuellen Rekordhalter Filippo Ganna. Mit 56,792 km übertraf dieser Boardmans beste Leistung.
Boardmans Taten gehören heute zum kollektiven Gedächtnis jedes Radsportfans. 2010 wurde er in die British Cycling Hall of Fame aufgenommen, nachdem er zuvor bereits zum Member of the Order of the British Empire ernannt worden war. Mit Boardman Bikes machte er sein Hobby zum Beruf und engagiert sich zudem in der Interessenvertretung der Fahrer und in den Medien. Boardman zeigt, dass Radsportgeschichte geschrieben wird, wenn außergewöhnliche Fahrer außergewöhnliche Fahrräder wählen – ein Prinzip, das die Marke Eddy Merckx seit ihrer Gründung verkörpert.
Bildmaterial: Photo News
Sein Rekord sollte dennoch fallen. Ondrej Sosenka war der erste, der ihn überbot. Als die UCI 2014 erneut Zeitfahrräder zuließ (diesmal regelkonform), mischten sich wieder große Fahrer ein. Jens Voigt war der erste, der Sosenkas Marke verbesserte, gefolgt von Rohan Dennis, Bradley Wiggins und dem aktuellen Rekordhalter Filippo Ganna. Mit 56,792 km übertraf dieser Boardmans beste Leistung.
Boardmans Taten gehören heute zum kollektiven Gedächtnis jedes Radsportfans. 2010 wurde er in die British Cycling Hall of Fame aufgenommen, nachdem er zuvor bereits zum Member of the Order of the British Empire ernannt worden war. Mit Boardman Bikes machte er sein Hobby zum Beruf und engagiert sich zudem in der Interessenvertretung der Fahrer und in den Medien. Boardman zeigt, dass Radsportgeschichte geschrieben wird, wenn außergewöhnliche Fahrer außergewöhnliche Fahrräder wählen – ein Prinzip, das die Marke Eddy Merckx seit ihrer Gründung verkörpert.
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